Wien (OTS) - "Die rot-grüne Stadtregierung zerstört durch Untätigkeit das Kulturerbe unserer Stadt, riskiert durch unbrauchbare, in sich widersprüchliche Konzepte die Einmaligkeit der baulichen und architektonischen Substanz Wiens und hungert Institutionen der Hochkultur wie zum Beispiel das Volkstheater zugunsten einer fragwürdigen "Basis-Kultur" aus, die nur propagandistische und gesellschaftspolitische Ziele verfolgt". Dies erklärte heute die Bezirksvorsteherin des Weltkulturerbe-Bezirks Innere Stadt, Ursula Stenzel, aus Anlass der drohenden Ausquartierung der Sammlung historischer Musik-Instrumente aus den Räumlichkeiten der Wiener Hofburg.
Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel kritisiert in diesem Zusammenhang vor allem die "Doppel-Gesichtigkeit" der Grünen, die auf der einen Seite den Bau von Hochhaus-Türmen mit Luxuswohnungen durchwinken, auf der anderen Seite mit einer billigen PR-Kampagne vortäuschen, gegen Miet-Haie und Immobilien-Spekulanten zu sein. "Das ist ein politisches Verhaltensmuster, das zur nachhaltigen Zerstörung des kulturellen Erbes und des Rufes Wiens als Kulturmetropole mit einer großartigen musikalischen, literarischen, architektonischen Substanz führt", betonte Ursula Stenzel
- Zerstörung
"An architektonischer und baulicher Substanz ist in Wien seit 1945 mehr zerstört worden, als durch die Bomben-Angriffe im II. Weltkrieg", führte Ursula Stenzel aus. Ihre Begründung: "Man will bewusst das Weltkultur-Erbe Innere Stadt und Wiens (Schönbrunn, Belvedere usw.) aushebeln - aus ideologischen und wirtschaftlichen Gründen. Das Weltkultur-Erbe ist Rot-Grün im Weg und daher hoch gefährdet.
Ursula Stenzel: "Daher fordere ich
- eine Neuausrichtung und Korrektur von STEP 2025 (Stadtentwicklungsplan),
- ein neues Hochhaus-Konzept, das dem Weltkultur-Erbe zweifelsfrei gerecht wird,
- sowie die Berücksichtigung der Weltkulturerbe-Gebiete (Schutz- und Pufferzonen) im Flächenwidmungs- und Bebauungsplan".
"Eine Fortführung der von Rot-Grün betriebenen Bau-Politik führt unweigerlich zum Verlust des Weltkulturerbe-Status` Wien´s. Das würde sich wirtschaftlich, touristisch und kulturell äußerst negativ auswirken - und in weiterer Konsequenz die Arbeitsplatz-Situation in Wien zusätzlich verschlechtern", unterstrich Bezirksvorsteherin Stenzel.
• Rechtsunsicherheit
Im "Hochhauskonzept" der Stadt Wien gibt es konträre Ansätze, die eine totale Rechtsunsicherheit bedeuten und jeder Interpretations-Willkür Tür und Tor öffnen. Einerseits werden in der Kern- und Pufferzone des Weltkulturerbes, also in der gesamten Inneren Stadt, Hochhausbauten ausgeschlossen. Andererseits wird im gleichen Absatz gesagt, dass die Beurteilung von Hochhausbauten in der Weltkulturzone einer erhöhten Aufmerksamkeit bedarf.
Zitat: "Ausgeschlossen von Hochhausentwicklungen sind die Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Sicherheitszonen des Flughafens Wien, Schutzzonen nach § 7 der Wiener Bauordnung , sowie insbesondere die Kernzone sowie die Pufferzonen des UNESCO-Weltkulturerbes Wien -erfordern erhöhte Aufmerksamkeit in der Beurteilung von Hochhaus-Projekten. Die Untersuchungen und Darstellungen zur Gestaltqualität Wiens sollen laufend aktualisiert werden, um eine dynamische Entwicklung Wiens auch zukünftig am Bestand messen zu können" (Hochhauskonzept - STEP 2025 - Fachkonzept: Strategien zur Planung und Beurteilung von Hochhaus-Projekten).
"Dieses Hochhaus-Konzept stellt einen bewussten Bruch des Vertrages dar, der mit der UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organisation) der obersten Hüterin des Weltkulturerbes geschlossen wurde", sagte Stenzel.
• Aushungern
Die rot-grüne Kulturpolitik führt laut Ursula Stenzel darüber hinaus zu einer Abhängigkeit von Kulturschaffenden von der Gunst der Stadtregierung und damit verbunden auch zu einer einseitigen linken Ausrichtung des kulturellen Angebotes und einer inakzeptablen Intoleranz gegenüber Persönlichkeiten, die einen klassischen Kultur-Begriff vertreten. "Gerade im kulturellen Bereich verlange ich Offenheit, Toleranz und Dialogbereitschaft", so die Bezirksvorsteherin.
"Die kulturpolitische Dominanz von Rot-Grün muss ein Ende haben. Bürgerliche Kulturbegriffe sind nicht obsolet und werden es nie sein", betonte Stenzel. "Dass man in Wien nur noch zwischen einer Inflation von unwirtschaftlichen Muscial-Bühnen und Techno-Sound-Paraden, sowie sogenannter Basis-Kultur schwankt, ist zu wenig".
Sie, Stenzel, verlange daher eine Öffnung der Kulturpolitik, eine Priorität für kulturpolitische repräsentative Institutionen des kulturellen Schaffens in Wien - seien sie auf dem Gebiet der darstellenden oder bildnerischen Kunst - und Förderung von Projekten, die es ermöglichen, "unsere Kultur-Werte zu leben", schloss Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel.