Wien (OTS) - Gemäß § 104c der Wiener Stadtverfassung können 20 Prozent der Bezirksräte ein Verlangen nach Abhaltung einer Bürgerversammlung stellen. ÖVP und FPÖ, beide Parteien stellen jeweils nicht die notwendigen 20 Prozent der Bezirksmandatare auf der Wieden, haben sich daher im Sinne des Denkmalschutzes entschieden, gemeinsam diese Bürgerversammlung zu beantragen.
Dies ist notwendig, da mit der geplanten Aufstockung des Winterthur-Gebäudes zwar massive und unübersehbare Veränderungen am Karlsplatz geplant sind, jedoch seitens des Bezirksvorstehers bis dato keine Information oder Einbindung der Bürger stattgefunden hat. „Der Zubau würde regelrecht an der Karlskirche kleben und der geplante massive neue Baukörper würde die Wieden vom Platz abschnüren. Rot-Grün wollte das offensichtlich durch die Hintertür ohne Einbeziehung der Bürger beschließen“, so der Klubobmann der ÖVP Wieden Johannes Pasquali.
“Es vermittelt einen sehr befremdlichen Eindruck, dass Bezirksvorsteher Plasch in Vorgesprächen nicht auf unseren Vorschlag eine Bürgerversammlung einzuberufen, eingegangen ist“, so der FPÖ Klubobmann Georg Schuster erstaunt.
Johannes Pasquali: „Offensichtlich hat die rot-grüne Bezirksvorstehung keine Einwände gegen dieses Projekt und unterstützt diese mutwillige Zerstörung unseres kulturellen Erbes auf der Wieden.“
„Auch bleibt die Frage offen, wie hoch die Wertsteigerung des Grundstückes nach einer notwendigen Grundstücksumwidmung ist und wer hier aus finanzieller Sicht der wahre Profiteur ist“, so Schuster.
„Wir sind der Meinung, dass die Bezirksbevölkerung ein Recht hat zu erfahren, welche baulichen Veränderungen, aber auch welche Grundstücksumwidmungen hier nun geplant sind. Die Verantwortlichen sollen daher im Rahmen einer Bürgerversammlung alles offen auf den Tisch legen“, so die Klubobmänner unisono.
Ebenso ist unser Weltkulturerbe in großer Gefahr und wir sollten die mit der UNESCO abgeschlossenen Vereinbarungen nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.
„Niemand, dem unser Bezirk und unsere Stadt etwas bedeutet, kann ihr tatenlos zusehen. Herr Bezirksvorsteher tun Sie endlich was und wenden wir gemeinsam nicht mehr wieder gut zu machenden Schaden vom Bezirk ab. Wir fordern daher noch dieses Jahr die Abhaltung einer Bürgerversammlung“, schlossen die Klubobleute Schuster und Pasquali.