Wien (OTS) - Es war nur eine Frage der Zeit, bis Rot-Grün die Begegnungszone Herrengasse durchpeitscht und damit de facto eine öffentliche Straße privatisiert. Die grüne Verkehrs- und Planungsstadträtin Vassilakou spricht nun euphorisch von einem Fußgängerboulevard, der zu einem Dominoeffekt, der als nächstes die Rotenturmstraße erfassen wird, werden kann. "Die fragmentarische Verkehrspolitik nach dem Muster Salamitaktik geht munter weiter", so die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ursula Stenzel.
Für die Bewohner ist der Umbau der Herrengasse ein Nachteil. Der Verlust von 20 Parkplätzen ist keine Bagatelle, dafür dürfen die Radfahrer in beide Richtungen fahren und die Wiener Linien, die sich bisher standhaft geweigert haben, dort zu verkehren, wo auch Fußgänger kreuz und quer gehen, sind offenbar eingeknickt, was den Weg frei macht für andere derartige Lösungen. Das Erschütternde daran: Der Kuschelkurs im ersten Bezirk - angeblich hat der Bezirksvorsteher die Begegnungszone in der Herrengasse freudig begrüßt - geht zulasten der Bewohner. "Wer behauptet, gerne in einem Straßenzug zu flanieren, wo er ständig gewahr sein muss, dass ihm ein Citybus, ein Taxi oder ein Fiaker in die Quere und Radfahrer aus beiden Richtungen entgegen kommt, hat zumindest Erklärungsbedarf. Richtig ist, dass auch ich Begegnungszonen in der ganzen Innenstadt wollte, jedoch mit Ausnahme jener Straßenzüge, wo Citybusse fahren und den bereits bestehenden Fußgängerzonen. Dazu hätte es aber eines Gesamt-Verkehrskonzeptes bedurft, das sich Frau Vassilakou auf diese Weise erspart und auch ohne Partizipation der Bewohner und Anrainer, die in solchen Fällen ein Anrecht darauf hätten, gehört und befragt zu werden, durchgepeitscht hat", schließt Stenzel. (Schluss)