Wien (OTS) - In seiner Rede im Zuge der Budget-Debatte kritisierte der Gemeinderat der FPÖ-Wien, LAbg. Rudolf Stark einmal mehr die völlige Vernachlässigung der Bedürfnisse der Klein- und Mittelbetriebe. Dies obwohl sie zu 99,7 Prozent – demnach fast zur Gänze die heimische Wirtschaft tragen. 68 Prozent aller Beschäftigten in Österreich oder fast zwei Millionen Menschen sind in so genannten KMUs tätig, sieben von zehn Lehrlingen werden in diesen Betrieben ausgebildet, ihr Umsatzerlös beträgt 456 Milliarden Euro und 51 Prozent aller Bruttoinvestitionen Österreichs werden von KMUs getätigt. „Trotzdem werden sie, wie die gesamte Wiener Wirtschaft, wie das Stiefkind der Nation behandelt“, berichtet Stark und untermauert seine Aussage mit erschreckenden Zahlen: „Die Wirtschaftsförderung sinkt im Voranschlag 2016 auf 2017 um neun Millionen Euro. Dies bedeutet ein Minus von fast 13 Prozent in nur einem Jahr. Seit dem Jahr 2010, also dem Beginn der rot-grünen Stadtregierung, ist überhaupt ein Minus von sagenhaften 46 Millionen Euro bzw. fast 40 Prozent zu verzeichnen. Ein Wunder also, dass es nicht schon zu noch viel mehr Absiedelungen oder Schließungen von Betrieben in das Umland gekommen ist!“
Leider ist auch weiterhin keine Besserung in Sicht. Die Klein- und Mittelbetriebe stehen wirtschaftlich überaus schlecht da, denn nur 63 Prozent erwirtschaften tatsächlich Gewinne. 75 Prozent haben ein positives Eigenkapital bei einer durchschnittlichen Eigenkapitalquote von 30 Prozent, aber ganze 25 Prozent sind überschuldet, an der Grenze der Zahlungsunfähigkeit und es droht der Konkurs. Die Dramatik zeigen die jüngsten Zahlen auf: „Im ersten Halbjahr 2016 gab es bereits 937 Unternehmensinsolvenzen – das sind fünf pro Tag und bedeutet einen Anstieg von 11,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dazu kommt laut Wifo eine hohe Arbeitslosenquote von durchschnittlich 14 Prozent im Jahr 2016 – demnach um fast die Hälfte höher als im Österreichschnitt.“
„Dieser Auszug zeigt das rot-grüne Versagen auf. Diesem Budget können wir daher auch keinesfalls zustimmen“, bekräftigt Stark und erneuert abschließend die Freiheitlichen Forderungen zur Stärkung der KMUs:
- Haftungspaket der Wirtschaftsagentur Wien für Klein- und Mittelbetriebe. In Abstimmung mit der Austria Wirtschaftsservice soll ein Garantieprogramm für Betriebsmittelkredite aufgelegt werden
- Schaffung eines Mittelstandfonds in der Wirtschaftsagentur, um Eigenkapital für Wiener Klein- und Mittelbetriebe zur Verfügung zu stellen
- Neue Wiener Start Up-Förderung und Errichtung eines großen Gründer-Campus in Wien
- Verdoppelung der Wiener Wirtschaftsförderung im Jahr 2017. Die Förderungsmittel für die KMUs sind auf 80 Millionen Euro im Budget 2017 zu verdoppeln. (Schluss) hn