Wien (OTS) - Was die Bundesregierung und die Bundesländervertreter als großen Wurf bei der Bildungsreform verkaufen, geht einmal mehr auf Lasten des Qualitätsniveaus der Schulen. „Durch den Umfaller der ÖVP bei der Modellregion für die gemeinsame Schule, ist die letzte bildungsbürgerliche Grundposition gefallen und der Anfang vom Ende der Gymnasien eingeläutet“, kritisiert der Klubobmann der FPÖ-Wien, Dominik Nepp die Position der Schwarzen im Bund und fürchtet, dass auch Wien im Sinne der bildungstechnischen rot-grünen Gleichmacherei zu einer Modellregion werden wird. Weiters steht zu befürchten, dass die Begrenzung auf 15 Prozent der Schüler ein reines Placebo ist. Denn wie bei der überhasteten Einführung der NMS wird die Grenze auf Zuruf der Länder angehoben und so die Abschaffung des Gymnasiums bald flächendeckend zur traurigen Realität. Die Selbst- bzw. Mitbestimmung der Schulen wird ausgehebelt, da man anscheinend nicht damit rechnet, dass Gymnasien freiwillig zur Gesamtschule mutieren. „Diese gesetzliche Beseitigung der Mitbestimmung steht im krassen Widerspruch zur Schulautonomie“, ärgert sich Nepp über die Politik des Drüberfahrens.
Zudem ist die angebliche Entpolitisierung der Schulverwaltung nicht mehr als ein Pflanz. Die Landeshauptleute behalten ihren dominanten Einfluss auf die Schulverwaltung, in dem befristete angestellte Beamte Direktoren und damit willfährige Vollzugsorgane der Landesfürsten werden. Man geht sogar noch einen Schritt weiter und lässt anstatt die Schulen selbst, die neu bestellten, parteinahen Direktoren die Auswahl der Lehrer treffen. „Noch mehr hätte man das Schulsystem nicht verpolitisieren können. Durch die gezielte Auswahl der Pädagogen könnte auch die Lehre in Zukunft massiv ideologisiert werden – das wäre fatal“, warnt Nepp der abschließend anprangert, dass durch dieses System zukünftig jede Kontrollmöglichkeit durch die Opposition wegfallen wird. (Schluss)