Wien (OTS) - Der stv. FPÖ-Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, LAbg. Günter Koderhold, sieht die Bestellung der neuen SPÖ-Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger positiv und erwartet, dass sie im Unterschied zu ihrer Vorgängerin auf die Nöte und Sorgen der KAV-Angestellten eingeht. Diese leiden unter Mehrfachbürokratie, Personalnot, willkürlichen Versetzungen und praxisfremden Vorgaben. Als Beispiel nennt Koderhold die neue einheitliche, höchst unkomfortable und kontingentierte Arbeitsbekleidung, die von den Angestellten eher nicht so liebevoll als „Schlumpfanzug“ bezeichnet wird.
Die kürzlich im Wiener Gemeinderat beschlossene Artikel 15 a-Vereinbarung zielt auf eine zentralistische Gesundheitssteuerung ab, die sich nur mehr marginal an medizinischen Leitlinien orientiert, sondern vielmehr an den Versorgungsvorstellungen einer immer totalitärer agierenden Bürokratie, welcher zudem noch das Fachwissen fehlt. Statt der patientenorientierten Bedarfsplanung zählt jetzt zentralistische Versorgungssteuerung. Koderhold fordert eine Rückkehr zu Patientenorientierung und einer Medizin, die sich an internationalen Standards und nicht an ökonomischen Vorgaben orientiert.
Gefährlichstes Beispiel dafür: Die fehlenden Plätze für dringend nötige Strahlentherapien in Wien. Schon vor Jahren wurde der Ausbau der modernen Strahlentherapie durch die Finanzabteilung (nicht durch die Generaldirektion!) einfach abgelehnt. „Unter Berücksichtigung des Einzugsgebietes von 2,6 Mio. potentiellen Patienten ist die geplante Aufstockung um drei Geräte einfach nicht ausreichend“, so Koderhold.
Die Generaldirektion benötige zudem unbedingt Fachpersonal, das sich mit dem Tagesgeschäft in Spitälern auskennt, um Missstände wie Gangbetten etwa bei Grippewellen in Zukunft vermeiden zu können. „Durch fehlendes Wissen um das Tagesgeschäft entstehen Missstände, die Patienten und KAV-Bediensteten massiven Schaden zufügen“, kritisiert Koderhold abschließend.