Wien (OTS) - Taxler, die am Ende einer Aufführung oder eines Konzerts den Veranstaltungsort anfahren, um dort für Besucher bereitzustehen, riskieren Strafmandate in Höhe von bis zu 250 Euro. Der Grund: Gemäß der Wiener Landesbetriebsordnung dürfen sie nur an den gekennzeichneten Standplätzen auf Gäste warten. "Davon gibt es aber besonders rund um die bedeutenden Veranstaltungsorte in der Innenstadt viel zu wenige", weiß Wiens FPÖ-Klubchef und stellvertretender Bundesparteiobmann Mag. Johann Gudenus. Das Halten außerhalb der Standplätze ist den Taxilenkern ebenso wenig gestattet wie das Umherfahren auf Kunden-Suche.
Die Folge dieser unsinnigen Regelung: Einerseits müssen die Besucher oft sehr lange auf ein Taxi warten, andererseits werden jene Lenker, die sich doch trauen, den Veranstaltungsort anzufahren, rigoros abgestraft. "Die Lage der Fahrer wurde in den vergangenen Jahren ohnedies immer prekärer. Da können mehrere Strafmandate gleich existenzbedrohend sein", ärgert sich Gudenus. Er verweist darauf, dass die Anzahl der Taxis in Wien stark angestiegen ist, was den Umsatz pro Wagen teils drastisch verringert. Gudenus: "Zusätzlich werben AMS, Wirtschaftskammer und private Fahrschulen dafür, sich zum Taxilenker ausbilden zu lassen. Es kommt zu massivem Lohn-Dumping." Der Kollektivvertrag sieht für eine 55 Stunden-Woche ohne Nacht-, Sonntags- oder Feiertagszuschläge ein Brutto-Gehalt in Höhe von gerade einmal 1.100 Euro vor.
"Um vor allem die Situation der besonders geplagten unselbständigen Taxler ein wenig zu verbessern muss zumindest das Halten bei wiederkehrenden Veranstaltungen in deren Sinne neu geregelt werden", steht für Gudenus fest. Er nimmt dabei Bürgermeister Michael Häupl und die dafür zuständige SPÖ-Stadträtin Sandra Frauenberger in die Pflicht: "Es hat den Anschein, als ob sie den letzten Rest ihres sozialen Gewissens auch noch verloren haben. Wenn sie wirklich keine Ahnung haben, wie angespannt die Lage der Taxilenker ist, dann sollen sie sich bei ihrem Genossen Bundeskanzler Werner Faymann erkundigen. Es muss umgehend gehandelt werden!" (Schluss)